Palmsonntag 2022

Am Palmsonntag, dem letzten Sonntag in der Passionszeit (heuer am 10. April) und dem Beginn der Karwoche, wird dem triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem gedacht. So auch in der Stadtpfarre St. Nikolaus.
Mit dem Einzug in Jerusalem beginnt der letzte Akt des Lukasevangeliums: die Geschichte des Leidens, Sterbens und der Auferweckung Jesu. Er reitet auf einem jungen Esel, wie es der Prophet Sacharja über den zukünftigen Friedenskönig ankündigt. Die Menge begrüßt ihn mit Worten aus einem Psalm, denselben Worten, die wir im Sanctus singen: „Hochgelobt, der da kommt im Namen des Herrn!“
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas:
In jener Zeit ging Jesus nach Jerusalem hinauf. Und es geschah: Er kam in die Nähe von Bétfage und Betánien, an den Berg, der Ölberg heißt, da schickte er zwei seiner Jünger aus und sagte: „Geht in das Dorf, das vor uns liegt! Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr dort ein Fohlen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet es los und bringt es her!“ Und wenn euch jemand fragt: „Warum bindet ihr es los?“ – dann antwortet -  „Der Herr braucht es.“ Die Ausgesandten machten sich auf den Weg und fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte.
Als sie das Fohlen losbanden, sagten die Leute, denen es gehörte: „Warum bindet ihr das Fohlen los?“
Sie antworteten: „Weil der Herr es braucht.“ Dann führten sie es zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Fohlen und halfen Jesus hinauf. Während er dahinritt, breiteten die Jünger ihre Kleider auf dem Weg aus. Als er sich schon dem Abhang des Ölbergs näherte, begann die Schar der Jünger freudig und mit lauter Stimme Gott zu loben wegen all der Machttaten, die sie gesehen hatten. Sie riefen: Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Ehre in der Höhe!“
Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu: „Meister, weise deine Jünger zurecht!“
Er erwiderte: „Ich sage euch -  Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien.“  (Lk 19,28-40)
 
Viele Gläubige und Kinder versammelten sich vor Beginn des Gottesdienstes vor der Barbarakapelle, um – nach der Palmenweihe durch Dekan Hans Pamer – feierlich in die Stadtpfarrkirche einzuziehen.
 
Bereits am Vortag fanden sich die Kinder zum Binden der Palmbuschen vor der Barbarakapelle ein. Gemeinsam mit ihren Eltern und unter der fachkundigen Anleitung von Frau Wilma Kornprobst flochten die Kinder ansehnliche Buschen aus Olivenzweigen und Grünzeug, verziert mit bunten Bändern.
Stolz trugen sie diese bei der Palmprozession am Sonntag, den 10. April 2022 in die Stadtpfarrkirche, um den Gottesdienst  mitzufeiern.
Nach der herzlichen Begrüßung durch Dekan Hans Pamer brachte er seine Freude über die zahlreiche Beteiligung von Ministranten und Kindern an diesem Festgottesdienst zum Ausdruck und ging anschließend auf die Thematik des Palmsonntags ein, indem er kurz das Verhalten all jener beschrieb, die unmittelbar in den Leidensweg Jesu eingebunden waren:
„Da waren einmal die Vertreter der religiösen Gesellschaft, die Hohenpriester, der Hohe Rat und Herodes. Zu erwähnen sind auch die schlafenden Jünger –vielleicht ein Bild der schlafenden Christen – die Unrecht geschehen lassen, ohne sich davon beunruhigen zu lassen. Petrus und die anderen Jünger, die nicht für Jesus da waren,  als es ernst wird. Simon von Cyrene, der hilft, Jesus das Kreuz zu tragen – wenn auch nicht ganz freiwillig . Gott sei Dank gibt es solche Menschen auch heute. … und da waren noch die Soldaten, die nichts anderes als Gewalt gelernt haben – so wie heute in der weiten Welt. Bedauernswerte Menschen!
Diese Passion Jesu  – die Leidensgeschichte unserer Tage – vielfach finden wir uns selber in diesen verschiedensten Rollen wieder. Vielleicht auch in der Rolle Jesus. Wir verstehen die Leiden Jesu nur richtig, wenn wir wahrnehmen, dass wir selbst in die Leidensgeschichte unserer  heutigen Tage verwickelt. 
Nur dann kann sie uns verändern – nur dann können auch wir die aktuell Leidenden anschauen. Sie spüren somit, dass sie nicht alleine sind.“  Mit den Worten: „So treten wir nun ein die Leidensgeschichte Jesu nach Lukas (vorgetragen von Dekan Hans Pamer, Lukas Degasperi und Wilma Kornprobst) - beendete er seine Ansprache.
Musikalisch mitgestaltet wurde die Palmsegnung und der Gottesdienst vom Stadtpfarrchor St. Nikolaus.
 
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