„Barmherzigkeit und Menschlichkeit“

Prof. Markus Moling, Regens am Priesterseminar in Brixen, feiert am 5. Fastensonntag Gottesdienst mit Seminaristen und der Pfarrgemeinde in der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus
Auf Einladung von Dekan Hans Pamer feierte Prof. Markus Moling  am 5. Fastensonntag 2022 mit der Pfarrgemeinde und den Seminaristen die Gottesdienste um 9.00 Uhr und um 11.00 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus. Musikalisch mitgestaltet wurde die Messe von den Theologiestudenten aus Tansania, Indien und Europa mit Liedern in Suaheli und Trommelbegleitung.
Nach einer stimmigen Begrüßung durch den PGR-Präsidenten Dr. Ivan Wegleiter bei der 9.00 Uhr-Messe und durch Diakon Walter Depaoli bei der 11.00 Uhr Messe ließ es sich auch Seminarist Madhu aus Indien nicht nehmen, einige Worte an die Pfarrgemeinde zu richten. Er und ein weiterer Student aus Indien sowie zehn junge Männer aus Tansania und ein Seminarist aus Europa werden seit April 2021 an der Hochschule Brixen zu Priestern ausgebildet. Um pastorale Erfahrung sammeln zu können, sind die angehenden Geistlichen in verschiedenen Südtiroler-Pfarreien untergebracht. Madhu praktiziert schon seit einiger Zeit in der Stadtpfarre St. Nikolaus und fühlt sich äußerst wohl. „Dafür gebührt Herrn Dekan Pamer ein großes Vergelt’s Gott“ – betonte er.
 In seiner Predigt ging Regens Markus Moling auf das Evangelium nach Johannes (Joh 11, 1-45) ein, wo für eine Frau wegen Ehebruchs die Todesstrafe gefordert wird. Dabei stellt sich eine delikate Frage: „Wie gehen wir in der Gemeinschaft mit Versagen, Schuld und Sühne um? Damals wie heute wird „mit Steinen auf andere geworfen“; man denke nur an die Gehässigkeiten im Internet, wo Menschen bereits im Vorfeld verurteilt werden. Wir alle kennen die bemerkenswerte Antwort Jesu: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie.“Die Reaktion der Ankläger ist eindeutig. Dem Evangelium können wir entnehmen, dass Jesus die Sünden keinesfalls bagatellisiert, sich jedoch gegen jegliche Todesstrafe ausspricht. Der Maßstab an Gerechtigkeit kommt nicht vom Menschen sondern von Gott – und sein Urteil ist barmherzig. Dieser Barmherzigkeit dürfen wir uns alle anvertrauen – wir leben von dieser Barmherzigkeit – sie verbindet uns weltweit.“ Abschließend bedankte er sich bei der Pfarrgemeinde für das Gebet, damit die Seminaristen gestärkt ihren Weg hin zum Priestertum gehen können.
 
Um den Gästen aus Brixen die Wartezeit zwischen den beiden Gottesdiensten so angenehm wie möglich zu gestalten, lud die Mesner-Gemeinschaft zu einer gemütlichen Kaffee-Runde ins Gasthaus am „Oberen Pfarrplatz“.
 
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